Ghasghai | 204 cm x 139 cm | Nr. 19321
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Geometrischer Ghasghai, dunkelbraun mit Bordüre und Medaillon
Herkunft |
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Maße | 204 cm x 139 cm (= 2,84 qm) |
Herstellung | handgeknüpft |
Material |
Flor: Wolle (handgesponnen, Naturfarben)
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Knoten/m2 | 160.000 |
Florhöhe | 7mm |
Herstellungsjahr | 1920 |
Farbe | Dunkelbraun, Dunkelblau |
Auflage | Einzelstück |
Herkunft
Die Ghashghai sind das bedeutende persische Nomadenvolk und siedelt seit Jahrhunderten im Süden des Irans, in der Provinz Fars. Es besteht aus insgesamt sieben Stämmen. Der – jedenfalls für die Teppichproduktion bedeutenste Stamm der Ghaschghai sind die Kashghuli (auch Kaschguli, Kashguli, Qashguli). Alte und antike Teppiche der Ghashghai sind heute begehrte Sammlerobjekte. Die Ghasghai Teppiche sind als König unter den persischen Nomadenteppichen bekannt.
Ein Großteil der Ghashgai Teppiche ziert das sogenannte geometrische Heibathlou-Muster, ein rautenförmiges Mittelfeld mit einem eher schlichten Medaillon, das sich in den Ecken wiederholt. Das Innenfeld ist mit ungewöhnlich vielen Ornamenten gefüllt. Die Motive reichen von Sterne, Löwen, Kamele über Bäume, Blüten bis hin zu Boteh oder Paisley Symbolen. Die Motive werden teilweise stilisiert, teilweise naturgetreu wiedergegeben. Die sich häufig wiederholenden Motive gleichen sich nie vollständig. Sie unterscheiden sich erheblich in der Farbgestaltung. Selten ist die Anordnung der Symbole symmetrisch. Die Längssymmetrie wird häufig missachtet. Auch die einzelnen Elemente in den Bordüren wechseln sich in unterschiedlichen Farben ab. Typisch sind kleine Kästchenreihen an den Abschlüssen der Teppiche. Die Varianz im Muster kommt daher, dass es bei den Ghashgai keine Knüpfvorlagen gab und alle Teppiche aus dem Gedächtnis geknüpft und mit interessanten Motiven angefüllt wurden.
Inzwischen sind die meisten Ghashghai sesshaft. Nur weil sie nun überwiegend sesshaft geworden sind, können die Ghashghai auch großformatige Teppiche herstellen. Die wenigen noch als Nomaden lebenden Sippen ziehen zweimal im Jahr hinauf zu den Sommerweiden im Zagrosgebirge. Im Herbst kehren sie zurück ins in die milderen Winterquartiere im Tal. Die Ghashghai haben den Ruf besonders stolz, fleißig und ehrenhaft zu sein. Auch wenn die Ghashghai heute weniger wild und kriegerisch auftreten, haben sie dennoch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die iranische Innenpolitik.
Muster
Die verzierte Umrandung (Bordüre) bildet einen hervorragenden Kontrast zum Zentrum und gestaltet den Übergang am Rand des Teppichs.
In der Mitte des zentralen Feldes dieses Ghasghais liegt das symmetrische Zentrum, das auch Medaillon genannt wird. Die Gestaltung des Feldes ordnet sich dem Medaillon unter, sodass der Eindruck entsteht, das Medaillon treibe auf dem Feld.
Die abstrakte, geometrische Komposition macht die schlichte Eleganz dieses Ghasghais aus. Das Muster schmeichelt der Gestaltung des Raumes und nimmt den Möbeln, der Dekoration und den architektonischen Element nicht die Aufmerksamkeit. Es schafft eine angenehme Atmosphäre ohne den Stil des Raumes zu dominieren.
Im Gesamteindruck dominiert die Farbe Dunkelbraun und die Farbe Dunkelblau. Der Rand ist in Dunkelbraun gehalten. In dem rostroten Zentrum sind die Farben Dunkelblau und Creméweiß kombiniert.
Zustand
Ihr seid nicht die ersten, die Gefallen an diesem Ghasghai finden. Er hatte bereits Besitzer vor Euch, die ihn geschätzt und benutzt haben. Er wurde ca. 1920 handgeknüpft. Er wurde gründlich gereinigt und ist in einem guten aber nur teilweise restaurierten Zustand. Wir haben diesen Ghasghai nicht vollständig restauriert, weil wir finden, dass er so wie er ist eine besondere Wirkung hat. Wenn ihr das wollt, restaurieren wir den Teppich natürlich gerne weiter für Euch. Wir können so gut wie jeden Teppich wieder in einen nahezu perfekten Zustand bringen.
Material
Die Technik mit der die Materialen für den Flor dieses Ghasghais hergestellt wurden ist über 200 Jahre alt. Die Wolle wurde mit Naturfarben gefärbt und von Hand versponnenen. Das Färben mit Natur- oder Pflanzenfarben ist komplizierter, teuerer und zeitaufwendiger als das Färben mit chemischen Farben. Für ein leuchtendes Rot beispielsweise braucht man pro Kilo Wolle rund ein Kilo gemahlene Krappwurzel als Farbstoff. Für ein kräftiges, nicht zu blasses Gelb benötigt man pro Kilo Wolle sogar zwei Kilogramm des Farbstoffes Färberwau. Auch das Spinnen der Wolle ist zeit- und arbeitsintensiv. Zudem beherschen immer weniger Menschen das Spinnen der Wolle mit der Hand.
Doch der Aufwand lohnt sich: Durch das Färben mit Naturfarben behält die hochwertige Wolle ihren natürlichen Fettgehalt. Die mit Naturfarben gefärbte und von Hand versponnene Wolle erzeugt faszinierende, changierende Muster. Der Charme handgesponnener Wolle mit ihren leichten Unregelmäßigkeiten und natürlichen Farbtönen entfaltet sich als Kontrast in modernen Interieurs aber auch in Räumen, die traditioneller oder im Landhausstil eingerichtet sind. Der Untergrund (Schuss- und Kettfäden) dieses Ghasghais besteht aus Schurwolle.
Hinweis zu den Fotos
Kinderarbeit? Nein Danke.
Kinderarbeit? Nein danke. Kinder gehören in die Schule und nicht an den Knüpf- oder Webstuhl. Für uns ist es daher eine Selbstverständlichkeit, nur Teppiche, die unter fairen Bedingungen und ohne Kinderarbeit hergestellt wurden, anzubieten.
Wir legen besonderen Wert auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und tolerieren keine Kinderarbeit bei unseren Produzenten. Danke, dass Sie uns dabei unterstützen, faire Bedingungen sicherzustellen.
Deswegen engagieren wir uns bei der Initiative Care & Fair gegen Kinderarbeit im Teppichhandel.
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